Was macht Corona aus uns?
Das Sars-Coronavirus-2 hat uns auch 16 Monate nach Ausbruch noch immer fest im Griff. Weltweit sind mehr als 132 Millionen Menschen infiziert, 2,85 Millionen sind bis jetzt daran gestorben. Deutschland hat versucht, durch mehrfachen Lockdown die Pandemie in den Griff zu bekommen. Doch mit dem Ergebnis starker Einschränkungen des sozialen Lebens, Verlust der Struktur im Alltag, ungelöste Schulprobleme, keine Kultur mit Publikum und schädliche Kluft zwischen Arm und Reich sowie zwischen Jung und Alt.
Die Ansichten, wie gefährlich das Corona-Virus ist und wie damit umzugehen ist, sind sehr umstritten, sie weichen zum Teil diametral auseinander. Wissenschaftler warnen vor den Gefahren und beraten die Politik bei der Entscheidung über wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Impfgegner schüren Angst und Schrecken, sie nehmen für sich die Wahrheit in Anspruch. Bei der Fußballweltmeisterschaft hatten wir gefühlt 80 Millionen Bundestrainer. Jetzt gibt es die gleiche Zahl von selbst ernannten Virologen in Deutschland, die ihre Meinung zum Virus und zu seiner Bekämpfung lautstark von sich geben.
Die Alten und die gesundheitlich massiv Vorgeschädigten gehören zur besonderen Risikogruppe der Pandemie. Die meisten Corona-Toten kommen aus ihren Reihen. Die Pflege- und Altenheime sind zu gefährlichen Hotspots der Corona-Krise geworden.
Deutschland ist es bisher nicht gelungen, seine ältesten Bürger wirksam zu schützen. Das Bild des Alters ist zudem in Deutschland negativ belegt. Der Satz des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer von den GRÜNEN „Wir retten Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“, zeigt einen aufkommenden Generationenkonflikt auf. Dabei sind gerade wir - die Alten - den Vorschlägen von Forschung und Wissenschaft sowie den Anweisungen der Politik gefolgt. Die Infektionszahlen wären bei uns in Deutschland nicht einmal halb so hoch, wenn alle so gehandelt hätten.