Lutherspektakel

Neuer Besucherrekord beim 12. Lutherspektakel

Verloren sich früher zum Reformationstag gerade einmal 30 – 50 Gemeindemitglieder in unserer Kirche, so änderte sich das mit der Aufführung des Lutherspektakels schlagartig.  Die Besucherzahlen stiegen stetig und erreichten in diesem Jahr mit über 400 Besuchern einen neuen Rekord. Im Jahr 2006 fand unter  der Regie von Pastor Schwarz die Uraufführung statt.  Seit 2007 ist Pastor Harms gleichzeitig Autor, Regisseur und Darsteller der verschieden Stücke aus der Lebensgeschichte des Reformators Martin Luther.

Das damalige Stück wurde jetzt zum 12. Lutherspektakel neu aufgelegt, und befasste sich mit dem  Ablasshandel des Dominakermönchen Albert Tetzel. Tetzel  war  als Generalsubkommissar ab 1517 im Auftrag des Erzbischofs von Mainz, Albrecht von Brandenburg, in den Bistümern Halberstadt und Magdeburg unterwegs. Das Stück spielte in Jüterbog und  endete mit einer überraschenden Pointe. Der Ritter Hake von Stülpe raubte die Ablasskasse, die mit Tetzel und Gefolge auf dem Weg nach Wittenberg war. Er hatte vorgesorgt und einen Ablassbrief auf zukünftige Sünden erstanden, so dass er unbehelligt und straffrei bleiben konnte. Ob dies der historischen Wahrheit entspricht,  bleibt offen.

11 Mal verkörperte  Ernst Böse den Luther mit Herz und Leidenschaft. Seinen Part übernahm in diesem Jahr erstmals  Dirk Hensel. Er schlüpfte text- und stilsicher in die Rolle des Martin Luther. Andrea Zimmermann führte als Sprecherin souverän durch das Stück. Marianne Riecke und Inge Zimmermann überzeugten als geschwätzige Mägde. Uwe Sell verkörperte den Ritter Hake von Stülpe authentisch. Manfred Bähre gab  den Mann aus dem Volke sein Gesicht. Friedhelm Harms schlüpfte - prachtvoll gewandet-   in die Rolle des Ablasspredigers Tetzel. Zum Tross von Tetzel gehörten Jürgen Schrader und  Christoph Schimschal, sie  brillierten als seine  lautstarken und schrägen Lautsprecher. Die bewaffnete Leibstandarte wurde stumm und  international von Sergej Horn und Shadrek Kawele dargestellt. Am Schluss verwirrte die Zuschauer Friedhelm Harms, als er in der Rolle des Tetzel das Lied „ Ein feste Burg ist unser Gott“ anstimmte. Da würde sich Tetzel wohl in seinem Grab umgedreht haben.

Dicht gedrängt verfolgten die  Besucher  gebannt das kleine Theaterstück in stimmungsvoller Atmosphäre vor der Kirche. Abgerundet wurde dieses 12. Lutherspektakel mit dem reichhaltigen Angebot von Speisen und Getränke sowie mit zahlreichen Gesprächen. Ein herzlicher Dank an alle Darsteller und an all die vielen Helfern, die dieses Fest erst möglich machten.

Dr. Dietrich Spellerberg