Ein Blick hinter die Kulisse
Eltern wissen es genau. Kinder sind beim Thema Essen sehr anspruchsvoll. Nicht alles, was auf den Tisch kommt, wird auch gegessen. Im Loccumer Kinderferienlager ist das anders. Jeden Abend beim Großen Rat am Lagerfeuer, wenn die Jungen und Mädchen den Tag loben oder tadeln dürfen, sticht ein Thema besonders hervor: Der Dank an die Küche. Sobald das erste Kind in der Runde das Küchenteam rund um Susanne Plinke, Christin Requard, Birgit Ellinger, Tina Peters und Annika Heye lobt, brandet lauter Beifall und Applaus auf, und das vollkommen zurecht.
Eine Woche lang werden in Loccum täglich Gerichte für rund 120 Personen gekocht – zum Beispiel zum Mittagessen Züricher Geschnetzeltes mit Reis, dazu ein frischer Salat und zum Abschluss natürlich ein leckerer Nachtisch.
Während es sich bei der Frühstückszubereitung zunächst um eine Fleißaufgabe handelt – jeden Morgen werden ab 7 Uhr rund 250 Brötchenhälften geschmiert – geht es am Vormittag durchaus anspruchsvoll weiter. Dann wird geschnippelt, geschält, gerührt und zerkleinert, was das Zeug hält. Zuvor steht die Einkaufstour auf dem Programm. Erst düst Annika zum Biobauern, dann zu Aldi und anschließend noch mal kurz zu WEZ. Die Zutaten für die Gerichte sind gesund und ausgewogen, müssen aber auch preislich ins eng kalkulierte Lagerbudget passen.
Dieser Spagat gelingt nicht immer, am Ende setzt sich jedoch Birgit durch, schließlich geht die Gesundheit der Lagerkinder vor. Nur in einem Punkt konnte sie überstimmt werden: Seit vergangenem Jahr gibt es im Lager auch eine Mikrowelle. Als vermeintlich ungesund verschrien, sorgt das Gerät auf der anderen Seite für eine erhebliche Arbeitserleichterung. Denn die Ausstattung der Lagerküche ist auf Masse ausgelegt und besteht aus einer riesigen gusseisernen Pfanne und mehreren übergroßen Töpfen, die auf Gaskochern stehen. Das Aufwärmen von Speisen in kleineren Mengen für diejenigen Teamer, die aufgrund der Arbeit im Lager mal wieder nicht zum Mittagessen gekommen sind, hat sich in der Vergangenheit als aufwendig erwiesen. Dank der Mikrowelle ist jetzt mehr Zeit – die ist aber auch dringend notwendig, denn nach dem Mittagessen geht es mit dem Abwasch weiter. Auch wenn die Kinder und Teamer tatkräftig helfen, am Ende steht das Küchenteam allein am selbstgebauten Waschtisch und schrubbt die letzten Teller und Töpfe sauber.
Während im Ferienlager die Spiel- und Spaßaktionen für die Kinder weiter gehen, genießt die Küchencrew endlich ihre wohlverdiente späte Mittagspause. Doch nicht allzu lange, den die Loccum-Kinder haben immer Hunger. Schon wartet die Zubereitung des Nachmittagssnacks – auf dem Programm stehen Müsli, frisches Obst oder Pfannekuchen. Und ist diese Aufgabe geschafft, ist schon das Abendbrot in Sicht. Jetzt müssen Unmengen von Broten mit Butter geschmiert und mit allerhand Aufschnitt belegt werden. Dazu gibt es geschnittene Tomaten, Gurken, Radieschen und andere Rohkost.
Nun ist aber wirklich Feierabend. Ein langer und anstrengender Tag neigt sich dem Ende entgegen. Kaputt, aber hochzufrieden setzt sich die Küchencrew gemütlich mit einem Gläschen Wein bei Kerzenlicht vor dem Küchenzelt zusammen und plant schon mal das Essen für den nächsten Tag. Vom Lagerfeuer her hört man das Klatschen und Rufen der Kinder bei der Lob- und Meckerrunde. Gerade hat wieder einmal ein Kind die Küche gelobt – und das vollkommen zurecht!
Wer Lust hat das ehrenamtliche Küchenteam des Kinderferienlagers tatkräftig zu unterstützen ist herzlich willkommen. Schon für diesen Sommer suchen wir für Loccum Mütter oder Vater, die gemeinsam mit ihren Kindern am Ferienlager teilnehmen und beim Schnippeln und Kochen helfen wollen. Das diesjährige Abenteuercamp findet von Samstag, 16., bis Freitag, 22. Juli, statt. Interessenbekundungen von ehrenamtlichen Helfern werden unter der E-Mail-Adresse ferienlager-loccum@gmx.de entgegengenommen.
