Grüne Truppe

Die Grüne Truppe sucht Verstärkung

Jeden Freitag von 10.00 bis 12:30 Uhr sind die Männer und Frauen der Grünen Truppe im Pfarrgarten und rund um die Kirche aktiv: Beim Fegen, Jäten, Wässern, Schneiden von Sträuchern und vielen anderen Arbeiten, die dazu beitragen, dass alles blüht und gedeiht. Gärtnerische Vorkenntnisse sind dazu nicht erforderlich. Nach getaner Arbeit finden wir uns regelmäßig zu einer gemütlichen Lagebesprechung zusammen.

Wenn Sie Lust haben, dabei mitzuwirken, freuen wir uns sehr. Schauen Sie doch einfach einmal unverbindlich an einem Freitag vorbei und sprechen Sie jemand von denen an, die auf dem Gelände beschäftigt sind.

DIE GRÜNE TRUPPE

gruene
Foto: Zimmermann

Der Pfarrgarten – eine Oase im Herzen von Wettbergen

Der Wettberger Pfarrgarten Anfang des neuen Jahrtausends - einst ein Abenteuerspielplatz für Kinder, dann zunehmend Schuttabladeplatz und allmählich mit seinem wild wuchernden Gestrüpp ein Schandfleck. Keine Erinnerung mehr daran, dass dieser Pfarrgarten über Generationen unentbehrliche Nahrungsquelle für die knapp besoldeten und überwiegend in Naturalien entlohnten Pfarrer war. Dann erscheint im Dezember 2003 im MEDIUM ein Aufruf „Der alte Pfarrgarten soll umgestaltet werden. Wer interessiert sich für das Projekt?“ 23 Wettberger sind interessiert und treffen sich im Januar 2004, um sich die Vision der gartenbegeisterten Katrin Uter mit ihrer langjährigen praktischen Erfahrung anzuhören.

Ein Gartenplan wird vorgestellt, Bedenken werden diskutiert, doch der unbändige Wille, es einfach auszuprobieren, setzt sich durch. Die Nutzung des Gartens soll vielfältig sein: Es soll ein lebendiger Garten entstehen, der ansprechend aussieht, in dem sich Besucher wohlfühlen und der zu einem entspannten Spaziergang einlädt, der üppig blühende Rosen und Blumen liefert als Schmuck für Altar, Katakombe und Lutherzimmer, auch ein Kräutergarten und ein Beet für Kinder sind vorgesehen.

Eine Liste von Wettberger Bürgern, die mitarbeiten möchten, wird erstellt und das Projekt „Pfarrgarten“ nimmt seinen Lauf. „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“ wusste schon Aurelius: In Katrin Uter lodert ein Feuer, sie hat ihr Ziel vor Augen - und sie zündet manche Flamme in Wettbergen. „Haben Sie Lust einmal im Pfarrgarten bei uns mitzuarbeiten?“ fragt Katrin Uter Menschen, bei denen sie gärtnerisches Potential vermutet. Aus dem „mal mithelfen“ wird bei vielen Gefragten ein jahrelanges begeistertes Engagement. Männer und Frauen, frisch im Ruhestand und einsatzfreudig, finden sich zusammen. Sie treffen sich Freitagvormittag und nennen sich Grüne Truppe.

Anfang 2004: Es wird gerodet, Unmengen von Abfall werden abgefahren, es wird gegraben, gegrubbert und gerödelt. Schweiß schweißt die Grüne Truppe im Sommer zusammen. Bereits im Herbst 2004 sind die ersten Beete bepflanzt, der Rasen gesät und der Hang zur Katakombe von der Firma Heinz Roth mit einer natürlich wirkenden Trockenmauer und Treppe fertiggestellt. Seit Juli 2005 wird jedes Jahr ein Gottesdienst unter dem alten Nussbaum geplant. Besucher kommen, um im Garten der Predigt zu lauschen, sich am Jubilieren der Vögel und der Blumenpracht zu freuen. 

Blumenstrauss
Foto: Spellerberg

Seit 10 Jahren die große Freitagsliebe
Der Freitagvormittag ist ein fester Termin im Kalender jedes Mitglieds der Grünen Truppe. „Warum kommen wir freitags so gern in den Garten? Warum kriechen wir auf der Erde herum, machen uns schmutzig, balancieren auf Leitern, bekommen Rückenschmerzen, holen uns eine Zecke oder sind danach manchmal richtig erschöpft?“ Warum? Es ist ja eine ehrenamtliche Tätigkeit - aber es ist mehr als eine Beschäftigung. Sie erfüllt uns, weil es eine sinnvolle Arbeit ist, zur eigenen Freude und im Ergebnis zur Freude vieler anderer Menschen.

Die Belohnung für uns: Wir freuen uns über all die Menschen, die die Schönheit unseres Gartens wahrnehmen. Es wird intensiv gearbeitet und viel gelacht. Wir Grünen spüren es intensiv, dass ehrenamtliche Arbeit das Leben bereichert. Es sind enge Kontakte und Freundschaften entstanden. Die Grünen kennen sich und wissen, sie können sich aufeinander verlassen. Doch das Miteinander ist auch Herausforderung.. Es finden hitzige Diskussionen statt: Warum soll z.B. die Funkie 20 cm weiter nach hinten gepflanzt werden? Soll der Rasenschnitt auf unsere Komposthaufen, als Mulch unter die Büsche oder in die Grüne Tonne? Was tun, wenn Fressschäden von Dickmaulrüsslern im Garten sichtbar sind? Haben Sie als Gottes Geschöpfe dieser Welt nicht auch ein Recht, in unserem schönen Pfarrgarten zu leben? Solche Entscheidungen müssen wohl überlegt werden. „Wenn du möchtest, dass dich einst Schmetterlinge besuchen, darfst du dich nicht ärgern, wenn heute ein paar Raupen an dir fressen“, führt Antoine de Saint-Exupery uns sehr anschaulich die Auswirkung unseres Tuns vor Augen.

Die Grüne Truppe besteht aus einsatzfreudigen Menschen mit unterschiedlichen Gaben. Sie sehen, wo etwas im Argen liegt und beheben es möglichst umgehend. Einer allein kann nicht alles schaffen, aber gemeinsam können viele Menschen mit einem kleinen Beitrag viel bewirken. Es bleibt oft nicht beim Einsatz am Freitag, sondern es werden von den Grünen weitere Stunden an anderen Tagen investiert. Katrin Uter mit ihrem gärtnerischen Sachverstand war viele Jahre fast täglich im Garten aktiv. Sie hat den Altar von Mai bis November mit Blumen aus dem Garten geschmückt – von Januar bis April ist Achim Duda Blumenspender. Auch ihm sei herzlich gedankt.

Alles hat seine Zeit …
Unser Pfarrgarten ist vor 10 Jahren wieder auferstanden. Die Vision, das verwahrloste Stück um den alten Nussbaum wieder in einen Garten zu verwandeln, ist Wirklichkeit geworden. Unser Garten hat sich in dieser Zeit sehr verändert, auch weil viele Pflanzen Probleme mit Trockenheit und dem Wurzeldruck der großen Bäume hatten. Andere Pflanzen mussten gesucht werden, die diesen Problemen standhalten.

Oder sollten wir im Garten alles einfach natürlich wachsen lassen? Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Doch für einen Garten, wie er uns vorschwebte, wäre das keine Lösung. Wie auch im menschlichen Miteinander gibt es in der Natur sehr durchsetzungsfreudige Pflanzen, die den zarten und langsamen keine Entfaltungsmöglichkeit gelassen hätten.

Wir genießen heute ganz bewusst die Zeit mit dem eindrucksvollsten Baum des Gartens, unserem alten Nussbaum. Er wölbte vor 10 Jahren ein volles grünes Blätterdach über den oberen Teil des Gartens. Nun wird seine Krone immer durchlässiger … Pflanzen und Menschen sind sich doch sehr ähnlich. „Ein jegliches hat seine Zeit“.
MARIANNE RIECKE
 

Ansprechpartnerin

Marianne Riecke

Regelmäßiges Treffen

Jeden Freitag 9:30 bis 12:30 Uhr