Gartenbau & Grünpflege

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Foto: Spellerberg

im Johanneshof

Die Gartenbau und Grünpflege im Johanneshof gem.GmbH ist ein gärtnerischer Pflegebetrieb, der aus dem Wohnmodell „Johanneshof in Wettbergen" hervorging. Das Ziel des Unternehmens ist die Integration behinderter Menschen in das freie Berufsleben. Dieser Grundsatz wird im § 2 des Gesellschaftervertrages definiert:


„Die Gartenbau- und Grünpflegegesellschaft bemüht sich um die Eingliederung von sozial Benachteiligten in das Berufs- und Arbeitsleben. Sie beschäftigt ausschließlich behinderte Menschen mit dem Ziel, bei entsprechender Qualifikation und Leistungsfähigkeit Arbeitsplätze außerhalb der Behindertenwerkstätten zu bieten.
Unter fachlicher Aufsicht und Betreuung wird die soziale Unabhängigkeit soweit wie möglich angestrebt."


Die Gesellschafter der Gartenbau und Grünpflege gem.GmbH sind zu gleichen Teilen:

  • die evangelisch-lutherische Johannes-der-Täufer-Kirchengemeinde Wettbergen,
  • der Kirchenkreis Ronnenberg sowie
  • Frau Kirsten Roth.

Unter diesen Voraussetzungen wurde der Betrieb im Herbst 1992 gegründet und hat am 1. März 1993 mit vier Mitarbeitern die Arbeit aufgenommen. 1994 erhielt das Unternehmen den Status der Gemeinnützigkeit. Alle Mitabeiterinnen und Mitarbeiter erhalten Tariflöhne. Der Betrieb ist Mitglied im Diakonischen Werk der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover e.V. Seit der Gründung wächst die Gartenbau und Grünpflege im Johanneshof kontinuierlich. Im dreiundzwanzigsten Jahr ihres Bestehens sind für die Gartenbau und Grünpflege gemGmbH 19 Mitarbeiter tätig.

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Foto: Roth

Unsere Leistungen

Das Spektrum der Dienstleistungen umfasst alle zur Gartenpflege gehörenden Arbeiten. Alle erforderlichen Maschinen und Geräte für die auszuführenden Arbeiten sind vorhanden. Die Mitarbeiter pflegen mit Freude Wohn- und Siedlungsanlagen, Industrie- und Gewerbeflächen, Grün- und Sportanlagen, Friedhöfe und private Hausgärten.

Wir bieten Ihnen an:

  • Rasenpflege (Mähen, Düngen, Vertikutieren usw.),   
  • Gehölze- und Pflanzenpflege (Säubern, Lockern, Düngen usw.)
  • Hecken-, Baum- und Strauchschnitt,
  • Pflanzarbeiten, inklusive Umgestaltungen sowie
  • im begrenzten Umfang Neuanlagen.

 

Geschäftsführer

Gartenmeister Heinz Roth
Ringstrasse 10 C
30457 Hannover
Tel.: 0511-262 11 25
Fax: 0511-43 24 10

weiterer Geschäftsführer

Gartenbautechniker Michael Roth

Zufall oder Bestimmung?

War es Zufall oder Bestimmung, dass ich 1992 zwischen zwei Beerdigungen auf dem Ricklinger Friedhof die Zeit hatte, ein wenig zwischen den Gräbern zu gehen? Da ich mich wunderte, wie viele Gräber einen ungepflegten Eindruck machten, sprach ich am Nachmittag den Gartenbaumeister an, der gerade die Gartenanlagen des neuen Johanneshofs anlegte. „Könnte es nicht eine sinnvolle Beschäftigung sein für geistig behinderte Menschen, gegen ein vernünftiges Entgelt und unter Anleitung ein Grab zu pflegen?“

Bei Gartenbaumeister Heinz Roth fand ich Verständnis für meine Frage.

Es blieb nicht bei diesem einen Gespräch, und ein halbes Jahr später war der Grundstock für die künftige Firma „Gartenbau und Grünpflege im Johanneshof gGmbH“ gelegt. Wir hatten Glück, denn damals hatte gerade der Sohn der Familie Roth seine Prüfung als Gartenbaumeister bestanden und trat in die Firma seines Vaters ein. So konnte Heinz Roth in unserer gemeinnützigen GmbH Geschäftsführer werden. Seine Frau Kirsten wurde zusammen mit der Johannes-der-Täufer-Kirchengemeinde Wettbergen und dem Kirchenkreis Ronnenberg Gesellschafterin der gGmbH.

Mit Barbara Baldauf wurde vereinbart, dass Grünpflege und Johanneshof unterschiedliche Träger und Leitung haben sollten. Die bei der Grünpflege Beschäftigten, die im Johanneshof wohnten, sollten es in ihrem Zuhause nicht mit der gleichen Leitung wie am Arbeitsplatz zu tun haben.

Auch heute, über ein Vierteljahrhundert später, ist es für mich immer noch ein Glücksfall, dass ich das Ehepaar Roth damals kennengelernt habe. Der weiterhin erfolgreich arbeitende Betrieb ist für viele junge Menschen nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern er bietet behinderten Menschen, liebevoll betreut von Heinz und Kirsten Roth, eine Heimat. Wie schon vor 25 Jahren – damals in Niedersachsen einmalig – werden alle Mitarbeiter nach Tariflohn bezahlt.

Ein Außenstehender kann sicher nur schwer erkennen, wieviel Verständnis, wieviel liebevolle Geduld und wieviel Einfühlungsvermögen nötig sind, um behinderte Menschen immer wieder zu ermutigen, anzuleiten und arbeitsfähig zu machen.

Johanneshof und Grünpflege sind ein gelungenes Beispiel dafür, dass geistig behinderte Menschen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und sinnvolles Leben in ihrer Wohnung, an ihrem Arbeitsplatz und in ihrer Freizeit führen können.

BERT SCHWARZ